Saatgutgewinnung bei Tomaten

Ist sehr einfach und macht gute Laune!

Für mich gibt es fast nichts Schöneres, als im Sommer frische Tomaten direkt vom Strauch zu essen. Die Freude ist aber noch größer, seit ich die richtige Sorte für meinen Garten gefunden habe. Seit dem gewinne ich jedes Jahr aus den allerschönsten Früchten meine eigenen Samen. 

In Anlehnung an Juttas Tomatensuppe mit Basilikum möchte ich euch deshalb meine Art der Tomatensamengewinnung vorstellen. Tomatensamen sind sehr einfach aus einer gesunden, vollreifen Tomate zu gewinnen, deshalb am besten Früchte in Demeterqualität aussuchen. Zu Beginn ist es auch möglich gute Samen von alten, seinem Standort zugeschnittenen (samenfeste) Tomatensorten zu kaufen (Bezugsquellen siehe unten) oder auf Tauschbörsen zu beziehen. Habt ihr eure beste Tomate gefunden, kann daraus jedes Jahr neue Samen gewonnen werden. Dabei ist immer wichtig, dass die gut durchgetrockneten Samen trocken lagern, damit sie nicht schimmeln oder gar vor der Zeit anfangen zu keimen.

Saatgutgewinnung bei Tomaten: schnell, einfach und haltbar

  1. Die Tomate aufschneiden und mit einem Löffel die Samen inkl. anhängendem Fruchtfleisch auf ein Küchenkrepp oder Zeitungspapier geben und gut antrocknen lassen.
  2. Nach 2 Wochen sind die Samen gut getrocknet und das Küchenkrepp kann zu einem Briefchen gefaltet werden. Gut getrocknet sind die Samen bis zu 5 Jahre haltbar.

Die frischen Tomatensamen sind von einer gallertartigen Masse umgeben, die dafür sorgt, dass die Samen nicht bereits in der Frucht keimen. Diese Schicht muss nicht für die Samengewinnung entfernt werden. Wird diese Schicht mit getrocknet, benötigen die Samen zum Keimen lediglich ein wenig länger. Es funktioniert prima und die gut durchgetrockneten Samen sind  bis zu 5 Jahren haltbar. Wer jedoch die Masse/Fruchtfleisch entfernen möchte, der kann die Samen in ein Schraubglas geben und ca. 2-4 Tage gären lassen.  Danach lösen sich die Samen vom Fruchtfleisch und sinken zu Boden. Diese Samen danach auf ein Küchenpapier streichen.

Tomaten anpflanzen

Ab März säe ich die Samen eng in mit Erde gefüllte Eierschachteln und sobald die Pflanzen 4 Blättchen haben, pikiere ich sie in einen kleinen Topf und stelle sie auf die Fensterbank. Mitte Mai kommen diese dann ins Freilandbeet. Seit einigen Jahren baue ich auch Tomaten in Erdsäcken entlang der Hauswand an, worüber ich bereits im Juli 2015 berichtet habe. Diese Methode, die Tomaten in mobilen Säcken zu pflanzen, ist für mich die witterungsunabhängigste und schnellste Art, ohne viel Land oder Tomatenhäuschen viele Tomaten zu ernten.

Meine diesjährigen Pflanzen, eine gelb-rot gestreifte Cocktailtomate und eine Ochsenherztomate habe ich von meiner Kollegin Silvia erhalten. Als Mitbesitzerin eines Kleingartens und Tochter einer begeisterten Tomatenzüchterin standen dieses Jahr sehr viele Jungpflanzen bei uns im Büro und jeder konnte sich Pflanzen gegen Spende aussuchen. Meine 2 Pflanzen waren dieses Jahr eine gelb-rot gestreifte Cocktailtomate und eine Ochsenherzen. Die idealen Pflanzen für mein neues 2m Rundbeet im Rasen!

Hier noch mein Lieblingsgericht mit frischen Tomate. Eine kleine Schalotte oder Zwiebel in 1 EL Öl und zusammen mit 4-5 Sardellen andünsten. Danach die frisch ggewürfelten Tomaten zufügen und ggf. noch ein anderes Gemüse wie Rosenkohl oder Kohlrabi zugeben. Eine kleingeschnittene Knoblauchzehe zugeben , mit Salz und Pfeffer abschmecken. Alles 7 Minuten bei geringer Hitze köcheln lassen, bis die Spaghetti fertig sind. Diese noch al dente in die Soße geben, umschwenken und mit frischen Kapuzinerkresse Blättern, Rucola und Parmesan bestreuen.

Guten Appetit!

Saatgut Bezugsadressen (Quelle, alle Angaben ohne Gewähr)

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2 Kommentare zu “Saatgutgewinnung bei Tomaten”
  1. Liebe Ulrike,
    dieser Tipp – und die vielen tollen Webadressen kommen genau zur richtigen Zeit. Ich liebe Tomaten…und muss gestehen…dass wir trotz Riesen-Garten (du kennst das…unten beim Bolzhof in Leo) erst in diesem Jahr mit ein wenig Gemüseanbau begonnen haben (Zuccini, versch. Kürbissorten und Cocktailtomaten). Wie ich sehe gedeihen die Tomaten bei euch auch ohne „Dächle“. lg aus dem Nordbadischen zu euch in den wilden Süden.

    • Hallo Stefan, ernten aus selbst gezogenen Pflanzen macht Spaß. Das mit dem „ohne Dächle“ ist so eine Sache. Wenn du einen verregneten Sommer hast bekommen Freilandpflanzen dann doch schnell die Fäule. Da muß man drüber stehen 😉
      Was ich dir auch empfehlen kann, ist der Bohnenanbau. Dort kannst du super alte Samen ziehen und die Pflanzen sind total regenunempfindlich. Grüße Uli

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